Leo – 10, wohnt in Berlin

Luke – 15, wohnt in seinem Smartphone

Mattis – 1, schmiert gerne mit Marmelade herum

Der Riese – ihr Vater, ist vor allem eines: riesig

Betti – ihre Mutter, trägt bunte Filzklamotten und hält gerne Krisensitzungen ab

Imke – 10, lebt für Sport, oder vielleicht doch nicht

Juni und Juli – 4 und 5, sind keine Zwillinge, auch wenn sie so tun, und manchmal gruselig

Ben – Bettis und Fees Bruder, wohnt mit seiner Familie in Hamburg, kann Computer, aber keine Spiegeleier (jedenfalls nicht ohne Internetrezept)

Flores – seine Frau, kommt aus Spanien, ist daher also eine Schönheit

Tante Fee – Bettis Schwester, wohnt in München, pendelt irgendwo zwischen Heilsteinen und energetisiertem Wasser

Teil 1
Der Schatten im Spiegel

Leo
Eine Menge Geschichten beginnen damit, dass jemand mit dem Auto irgendwohin fährt.

Diese Geschichte beginnt damit, dass jemand mit dem Auto nirgendwohin fährt.

Der Jemand waren wir, und das Nirgendwo begann um 17.34 Uhr, als wir von der Straße abbogen und der Weg nur noch aus Steinen und Sand bestand.

»Ach, du Himmel!«, sagte Betti und schaltete einen Gang runter, sodass der Motor aufheulte. Dann tauchte der gelbe VW-Bus in den Wald wie ein U-Boot in ein grünes Meer. Und ich spürte gleich, dass hier etwas passieren würde.

Ich bin übrigens Leo.

Und zu Beginn dieser Geschichte war ich zehn Jahre, drei Monate und fünf Tage alt.