Paul probiert die Suppe und zieht eine Grimasse. „Iiiieh!“, sagt er.
„Was anderes gibt es nicht“, erklärt Mama.
„Dann seid ihr selbst Schuld“, sagt Paul, „wenn ich verhungere.
Mama sieht auf die Uhr. „Zeit für einen kleinen Mittagschlaf“, sagt sie und gähnt.
Paul schüttelt den Kopf. „Ich will aber nicht schlafen. Mittagschlaf ist laaangweilig.“
„Du bist schon um sechs aufgestanden und hast mich geweckt!“, sagt Mama. „Bist du denn gar nicht müde?“
„Nö“, antwortet Paul. „Kein einziges klitzekleines bisschen!“
Mama seufzt. „Ich jedenfalls lege mich jetzt hin.“
„Paul kann sich ja auf sein Bett setzen und wach sein“, schlägt Papa vor.
„Ha! Das mach ich auch!“, ruft Paul. Und er versucht, beim Treppen-Hochlaufen von hinten sehr beleidigt auszusehen.

Kurz darauf sieht er sich in seinem Zimmer um. Irgendetwas stimmt nicht.
In seinem Zimmer - in dem sonst nie jemand ist außer Paul und dem Plastiksupermann – in seinem Zimmer ist schon jemand!
Der Jemand sitzt auf dem Fußboden und untersucht Pauls Legobausteine.
„He!“, ruft Paul. „Wer bist du denn?“
Der da auf dem Boden sitzt, ist ganz klein. Seine Haare glänzen golden, und auf seinem Rücken wachsen Flügel. Kleine, weiße, flauschige Flügel.
„Ich bin ein Engel“, sagt das Flügel-Dings ärgerlich. „Und ich warte schon eine ziemliche Weile. Wieso kommst du so spääääääääät?“