Als Prinzessin Emma fast vier war, wachte sie eines Nachts auf und wusste, dass Monster im Klo waren. Sie tappte ins Bad und lauschte im Dunkeln. Im Spülkasten gluckerte es. In der Wasserleitung rülpste es. Eindeutig: Monster.
Emma lief die Treppe hinauf und ging aufs Klo ihrer Eltern.
Dort trauten sich die Monster nicht hin, denn der König und die Königin schliefen gleich neben dem Bad. Emma kroch zu ihnen unter die Decke.
„Bei uns unten im Klo sind Monster“, wisperte sie.
„Monster gibt es nicht“, murmelte die Königin und gähnte.
„Aber ich habe sie gehört!“, flüsterte Prinzessin Emma.

Am nächsten Tag planschte es nachts unter dem Klodeckel, und im Spiegelschränkchen räusperte sich jemand. Emma lief nach oben. Vor dem Bad ihrer Eltern traf sie einen verschlafenen König.
„Unten sind immer noch Monster!“, sagte sie. „Sie sind nur nachts da!“
„Unsinn“, sagte der König, ging mit ihr hinunter und machte das Licht an. Und alle grauslichen Prinzessinnen flohen. Das Bad war leer.
„Siehst du“, sagte der König.
Aber Emma traute sich kaum noch, abends Saft zu trinken, aus Angst, sie müsste dann nachts aufs Klo.