„Und es gibt einen Weg“, sagte er. „Seht ihr die eisernen Haken? Dort! Der Pfad geht weiter, aber er führt durch die Luft.“
Als er sich umwandte, sah er, wie alle Farbe aus Christophers Gesicht wich. „Du meinst … es gibt nur die Haken? Die Haken sind der Weg?“
„Es sind zwei Reihen. Eine Reihe, um die Füße daraufzustellen, und eine weiter oben, um sich festzuhalten. Jemand hat sie zu ebendiesem Zweck hier eingeschlagen.“
„Dann müsst ihr ohne mich weitergehen“, sagte Christopher. „Das … das kann ich nicht. Es tut mir Leid, aber ich kann es nicht. Arne hätte es gekonnt. Ihr habt den falschen Bruder bei euch.“
„Natürlich kannst du das“, sagte Niya. „Ich klettere voran, und du siehst, wie ich es mache.“
Christopher schüttelte den Kopf. Jumar sah feine Schweißperlen auf seiner Stirn stehen.
„Wir wissen nicht mal, wie weit es ist! Oder ob der Pfad irgendwohin führt!“
Jumar legte ihm die Hand auf die Schulter. „Niemand kann dich zwingen, mitzugehen“, sagte er leise. „Aber ich bitte dich darum, Christopher. Was auch immer uns dort oben erwartet … ich will ihm nicht ohne dich gegenübertreten.

Weißt du noch, im Zelt der Soldaten? Du hast gewusst, dass Kartan nichts daran lag, mein Leben zu retten. Du hast gewusst, dass im Basislager der Maos nicht alles so wundervoll war, wie es schien. Und du hast gewusst, dass wir schon am Fuß des Berges waren, den wir suchten. Ich brauche dich.“
Christopher lächelte. „Du warst schon immer gut mit Worten. Falls du jemals König wirst, werden die Leute dahinschmelzen, wenn du zu ihnen sprichst.“
„Also kommst du mit?“
Christopher zögerte. „Es wird sich wohl nicht vermeiden lassen. In diesen verdammten Bergen wäre ich ohne euch sowieso aufgeschmissen.“
„Danke“, flüsterte Jumar.
Da griff Niya nach dem ersten Haken und begann, den Weg zu gehen, den jemand an der senkrecht abfallenden Felswand geschaffen hatte.
„Es ist … ganz einfach“, keuchte sie. „Aber der Felsen macht hier eine Biegung … ich … kann nicht sehen, wohin dieser Weg führt ...“