„Guck mal, Ole“, sagt Lena. „Es ist zwölf! Ich kann die Uhr nämlich jetzt. Nur Mama, die kann die Uhr wohl nicht, denn sie ist gar nicht da. Um zwölf Uhr muss sie doch Mittagessen kochen!“
„Papa ist auch nicht da“, meint Ole. „Pah, kochen wir eben selber was! Nudeln kann ich auch.“
Aber irgendwie kann er die Nudeln nirgends entdecken.
„Ich weiß was“, sagt Lena. „Wir kochen was aus den Sachen im Garten. Das ist sowieso viel gesünder.“
Die Hecke hängt voller Hagebutten. „Die kochen wir, wir Kartoffeln“, beschließt Ole.
Lena nickt. „Dazu gibt es Spinat aus Gras. Und Brennesselsuppe. Die Brennesseln muss man gar nicht warm machen, die brennen schon von selber.“
Als Ole den Tisch decken will, findet er die Teller nicht. Ein Glück, dass auf der Terasse ein Stapel mit Untersetzern für Blumentöpfe steht. Daraus kann man ja wohl genauso gut essen. Eine Viertelstunde später ist das Essen fertig. Genau da kommt Papa nach Hause.

Mama hat uns vergessen“, sagt Ole. „Da haben wir selbst was gekocht. Du darfst mitessen. Es gibt Hagebuttenkartoffeln und Grasspinat!“
„Und einen Salat aus Gartenblumen“, verkündet Lena. „Die machen sich prima als Salat.“
„Im Garten gefielen sie mir eigentlich auch ganz gut“, meint Papa.
„Hier“, sagt Lena. „Willst du Erdnuss-Soße?“
„Erdnuss-Soße?“, fragt Papa.
„Die Nüsse waren in der Schublade“, sagt Lena. „Und die Erde ist aus dem Blumenbeet.“ Sie nickt zufrieden. „Für jemanden, der erst vier ist, hab ich doch ´ne Masse gute Ideen. Zum Nachtisch gibt es Sandkuchen.“
„Ich nehme an, aus Sand?“, fragt Papa vorsichtig. „Aber woraus ist der Schokoladenüberzug?“ Er probiert und verzieht das Gesicht.
„Schuhcreme“, sagt Ole.