Während Max glücklich in Albertas Gewürzen wühlte, beobachtete Pelle das Zelt, das draußen auf dem Flachdach des Nachbarhauses stand. Der Herbstnachmittag wurde bereits dunkel, und die Leute von der Graffiti-Gang hatten drinnen eine Kerze angezündet.
Eine Kerze, dachte Pelle, die auf einem Umzugskarton stand, unter dem eine gewisse Agentin saß und spionierte.
Max redete hinter ihm die ganze Zeit unaufhörlich über Pilze. Einmal kam das Wort Wasserpistole vor und Pelle wunderte sich, was Max zum Kochen alles so brauchte. Einer der Schemen im Zelt fuchtelte jetzt wild mit den Armen, und dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte: Der Karton, der als Tisch diente, fiel um. Samt der Kerze.
„Oh nein“, flüsterte Pelle.
Alle Schemen sprangen gleichzeitig auf. Es schien ein furchtbares Chaos im Zelt zu geben, schlimmer noch als in Albertas Küche. Pelle sah gelbe Flammen und verschluckte sich vor Schreck. „Max!“, rief er. „Deine Schwester brennt an!“

Er öffnete das Fenster und hörte die Graffiti-Gang im Zelt durcheinander schreien.
Dann schrie jemand: „Die Spraydosen! Die explodieren, wenn die Feuer fangen!“
Ehe dieser Satz ganz zu Pelles Gehirn durchdrang, tönte noch ein Schrei über das Flachdach, auf dem das Zelt stand. „Wer ist denn das?“ Es war Katjas Stimme. Sie hatte Bella entdeckt.
Gleich darauf kugelten mehrere ineinander verkeilte Leute aus dem Zelteingang aufs Dach hinaus. Es gelang Bella, einen Ausweg aus dem Knäuel zu finden, und Pelle sah zu seinem Erstaunen, wie sie Katja auf die Beine half. Obwohl sie Katja doch eine Feindin war.
„Los!“, rief Bella. „Wir müssen das Zelt umwerfen! Wir müssen das Feuer ersticken! Los, macht schon!“
Sie zerrte an einer Seite des Zelts und jetzt halfen die anderen. Das Zelt fiel in sich zusammen, und die fünf begannen, darauf herumzuhüpfen. Eine dünne Rauchwolke stieg in den grauen Himmel über Berlin.
„Und was“, fragte Kevin schließlich, „machst du hier?“