Hügeln der Stadt liegen, grüne Kleckse, durch die auf einem Damm die Straße führt. Wir anderen badeten dort ab und zu, bis uns die Reisbauern wegjagten, aber Koto zog sich tatsächlich aus und wusch sein Hemd, er schrubbte die Flecken mit Seife und einer alten Zahnbürste heraus. Nachts. Ich weiß nicht, woher er die Seife hatte.
Er nannte uns die Graubraunen, und so sahen wir wohl aus; so sieht man aus, wenn man auf der Straße lebt: bedeckt von dem rotem Staub und dem schwarzem Ruß der ständig in der Luft hängt in der Stadt der Städte.
Einmal habe ich ihn sagen hören: „In der Stadt der Städte, Rabé, kann man zwei Dinge tun. Den Tod der Tode sterben oder das Leben der Leben leben, hörst du Rabé: Das beste und großartigste aller Leben. Du musst dich entscheiden.“
Rabé, das bin ich. Und damals hat er mit mir gesprochen. Ich war unglaublich stolz darauf. Wir saßen zusammen auf einer bröckeligen Mauer neben einer der Müllhalden, auf denen man manchmal etwas zu essen findet.
„Wie soll ich etwas Großartiges tun, wenn ich doch nichts habe?“, fragte ich.

Da stand er auf und sagte: „Das musst du selbst herausfinden. Werd nicht wie die anderen. Die Graubraunen. Werd nicht wie sie, Rabé, sonst steckst du dein Leben lang hier fest.“
Und dann nahm er seinen Koffer und ging, die Straße entlang, davon. Wie ein Reisender, der nur zufällig neben einem Müllhaufen gesessen hatte. Er ging aufrecht, den Kopf hoch erhoben, und man hätte meinen können, er würde direkt zu einem Hotel marschieren mit seinem Koffer, einem Ungetüm von einem Koffer übrigens, uralt und riesengroß, mit glänzenden Messingbeschlägen, die er ab und zu polierte.
Man hätte meinen können, er sei ein junger Herr.
Wenn da nicht seine nackten, schmutzigen Füße gewesen wären und die Löcher in seinem Hemd. Und wenn er nicht so mager gewesen wäre.
Ich wusste nicht, wohin er ging. Oder was er dort tun würde. Ich wusste, es hatte keinen Zweck, ihm zu folgen, er würde irgendwann einfach im Gewimmel der Stadt verschwinden. Einmal hat er gesagt, er müsste allein sein, um nachzudenken.
„Worüber denn nachdenken?“, habe ich gefragt.
„Über meinen Plan“, hat er gesagt und in die Ferne gelächelt, die Ferne über den Hügeln und der Abgasglocke der Stadt. „Den Plan, wie ich hier rauskomme.“