Levke schwankte einen Moment, breitete beide Arme aus, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden, und fiel dann um. Dummerweise fiel sie in die falsche Richtung. Sie fiel aus dem Boot.
„Levke!“, schrie Aik. Luisa ließ ihr Paddel los und griff blitzschnell mit einem Arm über Bord. Sie fand unter Wasser einen Haarschopf, einen Schal, ein Stück Pullover … krallte ihre Hand darin fest und zog.
Im nächsten Moment kam eine triefende Levke zum Vorschein. Aik war aufgesprungen und half Luisa, seine kleine Schwester ins Boot zu ziehen.
„Bist du denn komplett verrückt geworden?“, schrie er. „Du kannst doch nicht einfach über Bord fallen! Ich hab gleich gesagt, du kommst auf keinen Fall mit! Das darf doch nicht wahr sein ...“ Levke verzog den Mund und fing an, laut und durchdringend zu heulen. Sie war nur einige Sekunden unter Wasser gewesen, aber es hatte offenbar gereicht, um ihr den Tag gründlich zu verderben.

Erst, nachdem Aik sich beruhigt und sich wieder hingesetzt hatte, merkten sie, dass sie über all der Aufregung beide Paddel verloren hatten.
Am Ufer standen Norbert und Ronny und schüttelten die Köpfe.
„Wir kommen schon und holen euch!“, rief Ronny. „War ja eh klar!“

Aiks und Levkes Mutter steckte ihre Tochter unter die Dusche und machte heißen Kakao.
„Langsam gewöhne ich mich daran“, sagte sie, „dass dauernd einer von euch ins Wasser fällt. Ich glaube, Mandy fehlt noch.“
„Ich falle nicht in Wässer“, sagte Mandy.
„Dass du nicht auf Bäume klettern kannst, reicht wohl noch nicht“, sagte Luisa und kicherte. „Du kannst noch nicht mal anständig ins Wasser fallen, wie?“