„Was für eine Sorte blinder Passagier ist es denn?“, fragte Mandy. „Ein Mann? Eine Frau?“
Luisa überlegte. „Wenn ich so an seine Stimme denke … am ehesten hörte er sich an wie Aik.
Vielleicht ist noch gar nicht so sehr erwachsen.“
„Ich frage mich“, sagte Lukas nachdenklich, „was mit ihm passiert, wenn sie ihn finden. Irgendwie tut er mir Leid. Wo er doch so gar nichts sehen kann.“

Später am Nachmittag schlenderte Lukas alleine auf der anderen Seite des Flusses herum, wo die Fischer ihre Netze säuberten. Er wartete auf seinen Vater. Und dann sah er das Plakat.
„GROSSE SOMMER-SONDER-REGATTA“, las Lukas.
„Am Mittwoch, den 14. August. Teilnehmen können alle Bootsklassen. Auch kleine Boote erwünscht. Für den Sieger gibt es einen besonderen Preis, der aber nicht verraten wird. Anmeldung im Majuwi bis zum 1. August möglich.“ Lukas ballte seine Fäuste in den Taschen und atmete ganz tief durch. Dann drehte er sich um und lief zum Majuwi, so schnell ihn seine dünnen Beine trugen.

Wenn sie einen Preis gewinnen würden, dann würde sein Vater mal sehen. Dann würde er sicher nicht mehr sagen, er käme um vier nach Hause, und dann doch nicht kommen. Das Majuwi war ein großer, eckiger, ziemlich neuer Gebäudeklotz mit einem Café darin und einem Hotel und einer Sporthalle. Lukas erwog kurzzeitig, ob die Regatta in der Hall stattfände. Aber wahrscheinlich wäre es etwas umständlich, das notwendige Wasser dort hineinzubekommen.
Im Majuwi reichte Lukas kaum bis über die Theke.
„Ich möchte uns gerne noch anmelden“, sagte er. „Für die Regatta.“
Die Frau hinter der Theke sah erstaunt aus. „Äh – ja“, sagte sie. „Natürlich. Bootsname?“
„A-Dur“, sagte Lukas. Die Frau schrieb.
„Bootsklasse?“